Liebe Interessierte, Freunde und Mitglieder,

„Gewöhnt euch an anders!“ war der Titel der Weihnachtspredigt von Brigitte Geiselhart, die ihren Mann, Pastor Jochen, hervorragend vertrat. Und der Titel war gewissermaßen das Motto des Nachmittags.

Denn unfreiwillig anders war dieser Fest-Gottesdienst allemal. Ganz im Zentrum ein notwendiger Notarzt-Einsatz für einen unserer Besucher, der uns mitten im Gottesdienst zum Innehalten brachte – mit Erleichterung konnten wir später Entwarnung geben, dem Betroffenen ging es wieder besser. Auch ungewohnt die technischen Probleme, die nicht nur bei unserer Anlage zu wiederkehrenden Aussetzern führte, sondern auch den Stream unterbrach und somit die leider ausschloss, die gern per YouTube dabei gewesen wären oder es im Nachgang angesehen hätten. Aber auch die vielen leeren Plätzen waren für einen Weihnachtsgottesdienst ungewohnt.

„Gewöhnt euch an anders!“, ein Zitat aus der empfehlenswerten christlichen Serie „The Chosen“, fällt einem da fast schwer anzunehmen. Will man sich an dieses „anders“ wirklich gewöhnen müssen? In dem Sinne sicher nicht. Aber Brigitte brachte uns gedanklich auf den richtigen Pfad: Sich an „anders“ gewöhnen bricht erstmal mit unseren Vorstellungen und Erwartungen. Vielleicht halfen uns da die ganzen Hindernisse und Herausforderungen dieses Weihnachts-Nachmittags, um dies im Kontext zu verstehen. Worauf achten wir wirklich? Wo sehen wir nur Ärgernis und erkennen gar nicht, dass es jetzt nicht darum geht uns über eine Störung aufzuregen, sondern jetzt etwas anderes zu tun – bspw. anzuhalten und ins Gebet zu gehen, weil jemand dessen bedarf. Der Ablauf am Samstag gab viele Ansatzpunkte, um sich mit diesem Gedanken länger zu beschäftigen.

Was blieb bei mir in der Erinnerung hängen? Die Herzlichkeit der Begrüßung von Welcome-Dienst und Gottesdienstleitung. Die musikalische Umrahmung von Peter, Boyoung und Rüdiger, der man die Authentizität anmerkte – Authentizität, dass das, was gesungen wird, auch tief ernst gemeint wird. Das Krippenspiel von Andrea und Stefan, das nicht nur höchst unterhaltsam und eloquent vorgetragen wurde, sondern auch eine neue Perspektive auf die Weihnachtsgeschichte vermittelte. Aber es bleibt auch die Erinnerung an die Begegnung mit so vielen Menschen, die mir über das Jahr hinweg noch mehr ans Herz gewachsen sind.

Neben den vielen fleißigen Helfern wie auch Hans-Ewald, Technik-Team und Übersetzung, gilt aber vor allem Brigitte nochmal ein dickes Lob. Dass sie den weiten Weg aus Bühl am Heiligabend für uns auf sich nahm, wie sie mit der Unterbrechung umgegangen ist und was sie uns für eine warme und doch auch so tiefsinnige Botschaft mitbrachte, dafür gebührt unseren herzlichen Dank.

Vielleicht müssen wir uns an noch so manches „Andere“ im neuen Jahr gewöhnen? Müssen manche Erwartung wie etwas zu sein hat hinterfragen, manches Ungewohnte akzeptieren, uns selbst herausfordern lassen, um in ungewohnten Umständen ungewohnte Dinge zu tun, weil es nun eben notwendig und gebraucht wird. Ich bin zuversichtlich, wenn wir das mit der Liebe tun, die in 1. Korinther 13,4–6 beschrieben steht, werden wir auf dem richtigen Weg sein und bleiben: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit.“

Im Namen des Gemeinderat wünsche ich allen Mitgliedern, Freunden und Interessierten einen guten Jahreswechsel und einen gesegneten Start in das neue Jahr 2023. Ich freue mich darauf, mit euch zusammen etwas zu bewegen – um Menschen zu finden, zu fördern und freizusetzen!

Herzliche Grüße
Alexander Endl
Teil des Gemeinderat und Lobpreisleitung